Etymologie

 

 

Vom Märchen und vom romantischen Stelldichein

Text von Graziella Keferstein

 

 

«Karin Noser ist eine Kunstkollegin von mir. Ich kenne Karin seit einigen Jahren, als ruhige Zuhörerin, als äusserst schaffenskräftig und voll von Ideenreichtum. [...] All ihre Malgründe werden mit einem Hintergrund versehen und in Schichten aufgebaut. Bereits hier beginnt die Malerin Geschichten zu erzählen. Man spürt die Kraft der Poesie. Es ist nicht eine eingeschliffene Welt die entworfen wird, sondern eine Einladung das Dasein versuchend zu hinterfragen. Kleine und grosse Formen sind farbig und linienartig aufgetragen. Ihre Sujets kommen abstrahiert, spielerisch oder rätselhaft, als eine dreidimensional-lineare, reduzierte Darstellung daher. Karin ist inspiriert von Zahlen, Punkten und Farben, und [...] teilweise muten die simplen Linien menschliches an. [...] Manchmal gesellen sich in ihren Bildern wie aus dem Nichts, einfachste, bunte Wesen wie Vögel, Schmetterlinge und Blumen, sowie der Mond und die Sonne dazu. [...] Es sind Sehnbilder – Denkbilder.

Man möchte fast behaupten, Karins Werke werden zum Märchen oder zum romantischen ‘Stelldichein’ für den Betrachter. Auf ihren Bildern gibt es viel zu entdecken und zu erspüren. Man spürt den sensibilisierten, geprüften Blick, urteilslos und doch verborgen zwischen Titel, Anschauung und Betrachtung.

Karin Noser greift in ihren filigranen Plastiken die gleiche Formensprache auf wie in ihren Bildern. [...] Die Werke werden hergestellt aus einem Metallgerippe und anschliessend mit einer Zellulosemischung, Gips oder Beton umhüllt und bemalt. Kompakte, massive, bunte Skulpturen sind aus Beton gegossen, oder als ummantelte Metallkonstruktionen angefertigt, und bemalt. Karin Noser arbeitet ebenfalls kreativ mit Speckstein. Sie fertigt daraus Skulpturen, und aus den verschiedenen Farben der Steine entstehen Malereien.

Karin Noser sagt über sich selbst: «Ich folge meiner Intuition, spiele, bin frei und lebe mich aus - es ist Leidenschaft!». Karin hat ihren Stil gefunden und lebt ihre Art der Kunst. Dazu wünsche ich ihr alles Gute, weiterhin viel Ideenreichtum und Schaffenskraft.»